Teppichflecken entfernen
Flecken aus dem Teppich entfernen

"Am besten reagiert man, solange die Verschmutzung noch feucht ist", sagt Teppich-Experte Helmut Klingenberger, stellvertretender Leiter des Deutschen Teppich-Forschungsinstituts in Aachen. Zunächst sollte man mit Tüchern die Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen und dann dem Fleck zu Leibe rücken. Falls er sich mit lauwarmem Wasser nicht entfernen lässt, sind Teppich-Shampoos die erste Wahl, "die man unbedingt nach Gebrauchsanweisung einsetzen muss", rät der Fachmann. Zuviel Reinigungsmittel tut nämlich empfindlichen und farbintensiven Teppichen nicht gut.

Schafft das Shampoo den Fleck nicht und kennt man dessen Ursache noch, können Spezial-Fleckentfernern helfen. Man sollte ihre Wirkung aber zunächst an einer verdeckten Stelle testen.

Mit Spülmittel dürfe man nicht zu Werke gehen: "Es hinterlässt einen klebrigen Film, und der Teppich schmutzt anschließend viel schneller an." Auch Allzweckreiniger sind ungeeignet. Als altes Hausmittel gilt Mineralwasser, das man auf ein Tuch gibt. "Damit kann man nicht viel falsch machen, die Wirkung ist aber auch eher gering", sagt der Experte.

Am besten wird bei der Reinigung nur getupft: Das schont die Fasern. Vor allem Wollteppiche können verfilzen, wenn man auf ihnen zu fest reibt. Und ist der Fleck weg, gilt wieder: Den Teppich so schnell wie möglich trocknen. Am besten gelingt das, betont Klingenberger, wenn man Tücher auflegt und beschwert.

Auch viele Reinigungsbetriebe bieten eine Teppichwäsche an. "Das sollte man aber nur tun, wenn es unbedingt notwendig ist", sagt der Teppich-Experte. Vor allem bei wertvollen, handgeknüpften Teppichen sei das Risiko groß, dass der Teppich durch eine Wäsche oder eine chemische Reinigung in Mitleidenschaft gezogen wird. Schadenersatz gebe es in solchen Fällen erfahrungsgemäß nur, wenn dem Betrieb ein Verschulden nachgewiesen werden könne, "und das ist selten der Fall".

Ein leicht verschmutzter Teppich sei deshalb nie ein Fall für die Reinigung, betont der Teppichfachmann. Wirke ein Teppich insgesamt schmutzig, könne man es neben der Fleckentfernung auch einmal mit einem Bürstsauger versuchen: "Damit bekommt man den Schmutz aus der Tiefe besser heraus."

Für Teppichböden gibt es mobile Reinigungsgeräte. Oft kann man sie ausleihen, wenn man das dazugehörige Reinigungsmittel kauft. Die Maschinen arbeiten nach unterschiedlichen Methoden. Welche geeignet ist, hängt vom Material des Teppichbodens ab. So lassen sich nach Angaben des Experten Velours-Böden gut mit einem Pulver-Reiniger säubern: "Bei diesen Geräten kann man die Feuchtigkeitsmenge kontrollieren."

Schlingenware bekommt man damit jedoch weniger gut sauber. Hier helfen Sprühextraktionsgeräte, die den Boden allerdings stark durchfeuchten können. "Deshalb muss man auf jeden Fall nach der Reinigung den Boden noch einmal ohne Sprühen kräftig absaugen", sagt Helmut Klingenberger. Vor der Reinigung sollte man prüfen, ob der Bodenbelag noch fest verlegt ist: "Falls nicht, könnte er durch die Reinigung schrumpfen."

Ist man unsicher, ob der Teppichboden die Reinigungsbehandlung verträgt, sollte man lieber den Fachmann zu Rate ziehen. Am besten informiere man sich im Vorfeld über die verschiedenen Methoden, dann merke man bei der Auftragserteilung schnell, ob der ausgewählte Betrieb Qualität biete.

Doch selbst mit Profigeräten werde kein Teppichboden wieder "wie neu", betont der Teppich-Experte. Das könne auch kein Vermieter bei einem Wohnungswechsel verlangen: "Teppichböden sind einfach eine Gebrauchsware, die sich im Laufe der Zeit verändert."

Für weitergehende Fragen stehen wir Ihnen unter 0911 810 74 17 gerne zur Verfügung.

HINWEIS
Reinigungstipps basieren auf Erfahrungswerte. Trotzdem bitten wir um Verständnis, dass wir keine Haftung übernehmen können

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